Fußball

Interview mit Max Wilshrey über sein Sportstipendium in den USA!

      Steckbrief

       Name: Max Wilschrey This image has an empty alt attribute; its file name is WhatsApp-Image-2020-07-26-at-18.37.50-4-576x1024.jpeg

       Heimat: Bremen

       Uni: Old Dominium   University

       Sportart: Fussball

       In den USA seit: 2017

 

Für alle die dich nicht kennen – stell dich doch mal kurz vor!

  • Ich bin Max, 24 Jahre alt und komme gebürtig aus Bremen. Ich habe die letzten 3 Jahre in den USA studiert und College-Fussball gespielt. Nach der College-Karriere habe ich noch eine Saison professionell Fussball bei Chattanooga FC gespielt. Gerade bin ich wieder in Deutschland, wo ich Fussball spiele und via eines Fernstudiums meinen Master abschliessen werde. Vielleicht habt ihr mich schon ein paar Mal im Fernsehen, in Formaten wie “Ex on the Beach” oder ähnliches gesehen! Folgt mir doch einfach mal auf Instagram!

Wie kamst du auf die Idee Sportstipendium in den USA – wie und wo hattest du das erste Mal davon erfahren?

  • Während meines ersten A-Jugend Jahres kam ich das erste mal so richtig in Kontakt mit dem Thema Sportstipendium USA: Diverse Agenturen hatten mich kontaktiert und mich gefragt ob ich daran denn Interesse hätte. Für mich persönlich kam es damals allerdings noch nicht in Frage, da ich den Weg in den Profi-Fußball in Deutschland noch verfolgen wollte. Nach meinem ersten Herrenjahr hatte sich die Ausgangslage jedoch verändert, ich habe die Agenturen wieder kontaktiert und kam so über ein Showcase am Ende zu meinem Sportstipendium.

Was waren deine anfänglichen Bedenken und Probleme und wie hast du es geschafft die zu beseitigen?

  • Definitiv die Sprache! Ich hatte ziemlich Bammel, dass ich mit meinem Schul-Englisch nicht sonderlich weit komme und ich Probleme bekommen könnte wenn das gesamte Studium auf Englisch ist. Darüber hinaus hatte ich auch richtig Respekt vorm TOEFL Test – der am Ende aber gar nicht mal so schwer war! Ich denke man macht sich viel mehr Sorgen und Gedanken als eigentlich nötig. Sobald ich nämlich in den USA war, ich täglich Englisch gesprochen habe und mir auch von meinen Teammates (Mitspieler) mit allem geholfen wurde, waren eigentlich alle Sorgen im Bezug auf die Sprache direkt vergessen. Weder in der Uni, noch in der Umkleidekabine war es jemals ein Problem wenn man mal ein Wort nicht wusste oder grammatikalisch daneben gelangt hatte… Ganz im Gegenteil: Es hat eigentlich niemanden wirklich interessiert und wenn man mal Hilfe brauchte wurde mir immer extrem mit allem geholfen! Die Integration wurde einem wirklich sehr einfach gemacht, sowohl in der Uni als auch im Team.

Was würdest du heute wahrscheinlich anders machen? Was waren die größten Hindernisse auf dem Weg zum Stipendium?

  • Der ganze Papierkram den man abarbeiten musste: Da fällt mir spontan der Visumprozess ein, die Zeugnisübersetzungen, die Informationen die notwendig waren um von der NCAA spielberechtigt zu werden und so weiter und so fort! Hier hat es mir extrem geholfen mit einer Agentur zusammengearbeitet zu haben, da die Agentur eben genau weiß welche Schritte auf die Athleten zukommen und einem bei sämtlichen Fragen gut berät! Ich würde mich versuchen noch besser über die einzelnen Unis zu informieren – was aber wirklich sehr schwer ist, da man so wirklich erst weiß was “da drüben” abgeht wenn man wirklich dort ist! Deswegen finde ich das Projekt hier auch so super und hätte mich gefreut wenn es so etwas schon zu meiner Zeit gegeben hätte!

Was hast du studiert?

  • Ich wollte in den USA Studium und Fussball unter professionellen Bedingungen verbinden – dieses Gesamtpaket ist meiner Meinung nach in Deutschland nicht so gegeben. Ich habe Business und Leadership studiert und gerade mache ich den MBA in Human Resources um so breit wie möglich für das spätere Berufsleben aufgestellt zu sein. Man darf sich als junger Fussballer meiner Meinung nach nicht komplett auf den Fussball verlassen sondern sollte immer einen Plan B in der Tasche haben und dies ist im College-System super umsetzbar, da man eben unter sehr guten Bedingungen täglich trainiert aber gleichzeitig studieren kann.

Erzähl doch mal von deine ersten Wochen, deinen Anfängen in den   USA:

  • Alles war sooo viel größer! Die Menschen waren sehr viel offener und lockerer. Darüber hinaus waren die sportlichen Facilities professioneller, wir hatten eigene Athletiktrainer, Ärzte, ein Athletengym und so weiter und so fort. Aus Athletensicht hatte es an nichts gefehlt! Was auch beindruckend war ist das Campus-Leben! Alles war total gebündelt: Leben, essen, trainieren, lernen – kurze Wege! Einfach Weltklasse! Die Vorlesungen waren in der Regel in viel kleineren Gruppen als in Deutschland – man konnte den Professoren also direkt Fragen stellen und das Lernen an sich fiel mir einfach sehr viel leichter! Als Sportler hat man auf dem Campus auch ein sehr hohes Ansehen, was natürlich auch ganz cool war 😉

Dein bestes Erlebnis und deine besten Erfahrungen:

  • Fussball: Gewinn der Conference-Championship, plus die darauffolgende Party mit allen Sportlern der Uni
  • Party: Als wir mit drei weiteren Sportlerhäusern eine Project X Party gefeiert haben – schaut euch den Film an, wir waren nicht so weit davon entfernt ;P

Unterschiede Deutschland / USA:

  • Der Fussball unterscheidet sich schon sehr: In den USA wird weniger taktisch aber sehr viel athletischer Fussball gespielt. Im Alltag ist mir aufgefallen, dass die Menschen offener und hilfsbereiter, aber auch positiver waren als in Deutschland. In der Uni war es für mich hilfreich, dass eher stetig kleinere Arbeiten anfielen anstatt eine Riesenklausur am Ende des Semesters.

 Was vermisst du an Deutschland?

  • Familie und Freunde! Ich könnte mir aber auch gut vorstellen langfristig in den USA zu leben.

          PS: Deutsche Hausmannsküche fehlt mir doch manchmal!

Welche Städte und Regionen hast du bisher kennengelernt? Welche sind dir in besonderer Erinnerung geblieben?

  • Ich war schon fast überall! Florida fand ich super, vor allem Miami – was mir aber auch sehr gut gefallen hat war Kalifornien. Meine absolute Lieblingsstadt ist aber Seattle! Absolute Reise-Empfehlung!!!

 Tipps und Hinweise für alle die sich für das Thema interessieren:

  • Schau dir alle Agenturen genau an und schaue wo die Agenturen ihre Spieler unterbringen! Wenn eine Agentur hauptsächlich ihre Spieler in die NAIA oder in mittelgute NCAA D2 Programme unterbringt, dann weißt du in der Regel, dass die Agentur keine so guten Kontakte in den USA hat bzw. eher auf Masse der Spieler anstatt auf Qualität wert legt. Informiere dich über die Uni und das Fussballprogramm. Schau auf was du persönlich wert legst: Willst du in eine Stadt, warmes Klima, bestmögliches Fussballteam oder legst du hohen wert auf die akademische Reputation der Uni? Mach dir eine Liste und gebe deiner Agentur spezifische und realistische Vorgaben. 

Abschliessende Worte:

  • Das Abenteuer USA war die geilste Zeit meines Lebens! Habe unglaublich viele Leute aus allen Ländern der Welt kennen gelernt! Extrem coole Erfahrungen gemacht, auf und neben dem Fussballplatz und kann es eigentlich jedem nur empfehlen den Schritt zu gehen! Du wirst es nicht bereuen!

 Schnellfragerunde:

  • Große oder kleine Uni?
    • Definitiv grosse Uni! Mehr Spass!
  • Küste oder Berge?
    • Küste! Ich bin ein Strandmensch und liebe die Sonne!
  • Spring Break oder Winter Break?
    • Sprinbreak: Cancun, Miami – krasse Partys!
  • NFL oder NBA?
    • NBA
  • Spring Semester oder Fall Semester?
    • Fall Semester: Saison!
  • College Bar oder House Party?
    • House Party! Beer Pong!!!
  • Thanksgiving oder Ostern
    • Thanksgiving: Muss man mal miterlebt haben – ist wie bei uns in Deutschland Weihnachten!
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