College Sportarten

Wie ist das Leben als Student-Athlete? Interview Julika Großpietsch

Steckbrief

Name: Julika Großpietsch

Heimat: Erfurt

Uni: Menlo College

Sportart: Golf

In den USA seit: August 2018

Interviewfragen:

Für alle die dich nicht kennen – stell dich doch mal kurz vor!

Hi! Mein Name ist Julika Grosspietsch, ich bin 22 Jahre alt und lebe seit 2 Jahren in Kalifornien. Ursprünglich komme ich aus Dresden, bin im Alter von 15 Jahren nach Erfurt gezogen um auf das Sportgymnasium Erfurt zu wechseln. Golf war schon immer eine große Leidenschaft von mir und ich könnte nicht glücklicher darüber sein, dass ich die Möglichkeit habe in Amerika zu studieren und gleichzeitig für das College Team Golf spielen darf.

Wie kamst du auf die Idee Sportstipendium in den USA – wie und wo hattest du das erste Mal davon erfahren?

Die Agentur Athletes USA hatte mich damals via Facebook kontaktiert und gefragt, ob ich denn Interesse an einem Stipendium in Amerika habe. Ich hatte eine sehr gute Saison in diesem Jahr und somit ist die Firma auf mich aufmerksam geworden. Die Freude war groß, weil es schon immer mein Ziel war in den USA zu studieren.

Was waren deine anfänglichen Bedenken und Probleme und wie hast du es geschafft die zu beseitigen?

Die meisten Bedenken hatte ich im Bezug auf die Sprache. Mir war es sehr unangenehm Englisch zu sprechen und im Unterricht hatte ich Schwierigkeiten alles  zu verstehen. Nach ein paar Wochen sah alles schon ganz anders aus. Schneller als erwarte hat sich mein Englich extrem verbessert. Inzwischen liebe ich es Englisch zu sprechen und habe Schwierigkeiten Deutsch zu sprechen 😀 Die einzige Lösung um dieses Problem zu beseitigen war mutig zu sein und so viel wie möglich zu reden.

Beschreibe kurz den Prozess und die Phase zwischen Anmeldung und Commitment. Was waren die grössten Hindernisse? Was würdest du heute anders machen?

Nach der Anmeldung habe ich gemeinsam mit Athletes USA nach Universitäten geschaut, die für mich in Frage kommen könnten. Ich hatte viele Skype Gespräche mit Coaches von verschieden Universitäten. Die Gespräche waren sehr hilfreich um einen ersten Einblick in das Golf Programm zubekommen. Nachdem ich mich für ein College entschieden hatte, musste ich mich um mein Visum und anderen Papierkram kümmern. Ich habe mich sehr früh für ein College entschieden, was ich persönlich immer wieder tun würde, somit hatte ich keinen Stress  schnell noch ein College zu finden bevor ich meinen Abschluss mache. Ich hatte viel Zeit um alle Papiere auszufüllen und mein Visum zu beantragen.

Was studierst du und warum? / Hast du studiert

Ich studiere Real Estate (Immobilien) Management und Marketing. Ich war schon immer sehr interessiert daran, im Immobilien Bereich zu arbeiten. Marketing habe ich gewählt weil es ein Abschluss ist, der einem viele Möglichkeiten offen hält. Mein Ziel ist es, nach dem Abschluss als Immobilienmarklerin im Silicon Valley zu arbeiten.

Erzähl doch mal von deine ersten Wochen, deinen Anfängen in den USA – dem ersten College Tag / Eindrücken usw.

Meine ersten Wochen in den USA waren sehr aufregend. Ich habe viele tolle Menschen kennengelernt und viele neue Erfahrungen gemacht. Wir haben Ausflüge ans Meer gemacht und haben uns San Francisco angeschaut. Für mich war es extrem schön ein Team zu haben mit dem ich jeden Tag auf dem Golfplatz und im Kraftraum trainieren konnte/kann.

Dein bestes Erlebnis / deine besten Erfahrungen: – sportlich, -akademisch, -Campus life (Partys etc.)

Eine meiner besten Erfahrungen aus sportlicher Sicht ist, dass ich mich für Nationals als individual qualifiziert habe. Es war eine tolle Erfahrung mit meinem Coach nach Oklahoma zu fliegen, um dort an diesem prägenden Turnier teilzunehmen.

Ansonsten gefällt mir besonders gut, dass Menlo College wie eine Familie ist. Es ist ein sehr kleiner Campus und man hat viele enge Kontakte. Abends mit allen Freunden in der Bibliothek zu sitzen und sich auf Tests oder Projekte vorzubereiten, ist immer schön und ich fühle mich sehr wohl.

Unterschiede Deutschland / USA

Die Mentalität ist sehr unterschiedlich. Die Menschen in den USA sind sehr locker und positiv, was man von uns Deutschen nicht unbedingt sagen kann. 😀 Ansonsten kann ich nur sagen, an alle die nach Amerika kommen, kümmert euch um eine gute Krankenversicherung, weil das Gesundheitssystem in Amerika die reinste Katastrophe ist.

Was vermisst du an Deutschland?

Was ich am meisten vermisse: Familie, Freunde und ein gutes  Wiener Schnitzel.

Welche Städte und Regionen hast du bisher kennengelernt und welche sind dir in besonderer Erinnerung geblieben?

Meine Lieblingsorte sind definitiv Lake Tahoe und Santa Barbara. Andere schöne Städte in Kalifornien sind  Los Angeles, Monterey, San Diego, San Francisco. In 3 Tagen fliege ich nach Hawaii was mir sicherlich auch sehr gut gefallen wird.

Tipps und Hinweise für alle die sich für das Thema interessieren / Was würdest du anders machen mit dem Wissen, dass du jetzt hast?

Tipps: Bei der Suche nach der richtigen Uni auch die Gegend beachten. Für mich wäre es unvorstellbar nicht das Meer oder so viele schöne Städte in der Nähe zu haben. Neben dem Sport, ist es auch wichtig was von der Welt zu sehen und dafür gibt es keine bessere Gelegenheit.

Abschließende Worte

In den USA zu studieren ist eine tolle Gelegenheit um neue Lebenserfahrung zu machen. Jeder, der die Chance auf ein Stipendium hat, sollte diese nutzen!

Schnellfragerunde:

  • Große oder kleine Uni? Kleine Uni
  • Küste oder Berge? Küste
  • Spring Break oder Winter Break? Winter Break
  • NFL oder NBA? NBA
  • Spring Semester oder Fall Semester? Fall Semester
  • College Bar oder House Party? Bar
  • Thanksgiving oder Ostern? Thanksgiving!!!
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  1. Pingback: Welches Level hat der Frauensport in Amerika/Kanada?

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