Kann ich in den USA Fussballprofi werden? Die Antwort auf diese Frage ist JA! Wie genau das funktionieren kann schauen wir uns in diesem Artikel etwas genauer an.
Natürlich gibt es immer wieder mal einen leicht in die Jahre gekommenen Profi der aus einer europäischen Top-Liga in die amerikanische Mayor League Soccer (MLS) wechselt und für große mediale Berichterstattung und Interesse am US-Fussball sorgt, hier denkt man zuletzt wahrscheinlich zuerst an Zlatan Ibrahimovic oder als Deutscher auch an Bastian Schweinsteiger, der seine Karriere 2019 bei Chicago Fire ausklingen ließ. Schaut man sich in der MLS etwas genauer um findet man allerdings auch weniger bekannte Deutsche, die ihr Geld als Profi in den USA verdienen.
Spieler wie Marc Rzatkowsiki (New York Redbulls) oder Florian Jungwirth (San Jose Earthquakes) waren schon in Deutschland Profis und sind vielleicht noch vage bekannt, aber kennt einer von euch die Namen Fabian Herbers oder Julian Gressel aus dem deutschen Profifussball? NEIN? Das können sie auch gar nicht, denn diese Jungs haben in Deutschland vor einigen Jahren wahrscheinlich irgendwo zwischen der Landesliga und der Oberliga gekickt, oder sind vielleicht zuletzt noch für die U19-Mannschaft eines NLZ´s aufgelaufen. Jetzt spielt Herbers für Philadelphia Union und Gressel wurde in der Saison 2018 Meister mit Atlanta United und bester Nachwuchsspieler der gesamten MLS.
Wie ist das möglich? Ist das Niveau der MLS etwa so schwach wie die Oberliga in Deutschland? Nein, ganz so einfach ist die Antwort nicht. Die Zauberworte heißen hier „Sportstipendium“ und „Draft“. Beide genannten Spieler sind im Rahmen eines Sportstipendiums an eine amerikanische Universität gekommen, haben neben dem Studium für die Fußballmannschaft ihrer Uni gespielt und täglich manchmal mehrfach unter hochprofessionellen Bedingungen trainiert. Durch die optimale Verbindung von Studium und Sport haben sie sich in einer Weise entwickelt, die in Deutschland wahrscheinlich nicht möglich gewesen wäre.
Nach guten Leistungen für ihre Uni-Teams wurden beide nach dem Abschluss ihres Studiums im jährlichen Draft in die MLS gescoutet und schafften dort den Einstieg in den Profifußball. Da die meisten Spieler in den USA den Weg über die Uni und den Draft in die MLS nehmen, werden die sie natürlich erst etwa mit 23-24 Profi und nicht wie in Europa inzwischen üblich mit 17-18. Neben der ja relativ bekannten MLS gibt es im amerikanischen Profifussball noch die USL Championship, die offiziell die zweite Liga der USA darstellt, wobei dies nicht bedeutet das der Meister der USL in die MLS aufsteigt oder Teams aus der MLS in die USL absteigen können, wie man es aus dem europäischen Ligen gewohnt ist. Die USL steht zwar in der Hierarchie an zweiter Stelle hinter der MLS, allerdings gibt es keinen direkten Austausch zwischen den zwei Ligen. Warum genau das so ist erklären wir euch bald ausführlich in einem extra Artikel!
Ich hoffe ihr nehmt aus diesem Artikel mit, dass es durchaus möglich ist in den USA Profi zu werden, auch wenn das mit 18,19,20 in Deutschland noch nicht geklappt hat, deswegen bleibt am Ball und bis bald,
Euer Phil.